In der Urzeit der Morse-Technik erwuchsen viele Telegraphisten den großen Telegraphengesellschaften in Nordamerika. Noch bevor Q-Gruppen üblich waren, hat man häufig wiederholte Informationen als Zahlencodes übermittelt, z.B. bedeutete die 1 eine Bitte, eine Minute zu warten. Die Gesellschaft Western Union hatte im Jahre 1859 den sogenannten "Code 92" auserkoren, wo die gebräuchlichen Zahlencodes definiert wurden. Hierbei hatten 73 und 88 dieselbe Bedeutung wie heute, während andere Zahlenkombinationen erst viel später im Amateurfunk hinzukamen, wie zum Beispiel 72 als Gruß unter QRP-Freunden, der durch den russischen Club RU-QRP erst in den letzten Jahren zu großer Beliebtheit kam.
Viele der alten Zahlengruppen wurden nach und nach durch das internationale System der Q-Gruppen ersetzt, die noch immer im Schreibfunk Bedeutung haben, auch noch wenn CW in kommerziellen Anwendungen längst Kommunikationsverfahren weichen mussten, die in einer Kosten- Nutzenrechnung besser abschneiden als CW. Selbst im Amateurfunk erscheint vielen der Ausbildungsaufwand zum CW Lernen zu hoch.
Zahlencodes gibt es immer noch in vielen Sprechfunkdiensten, wie z.B. der Zehnercode im CB-Funk in Amerika oder entsprechende Zahlencodes im unverschlüsselten Polizeifunk einiger Länder. Im Amateurfunk sind Zahlencodes fast ausschließlich zu Grußformeln reduziert.
Wen das Thema interessiert, der möge Code 92 im Internet suchen, tiefgründige Ausflüge in die Zahlenmystik sind eher überflüssig.